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Kurbelwellenlager
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Autor:  Ronco [ 18. Jul 2019 07:03 ]
Betreff des Beitrags:  Kurbelwellenlager

Nachdem ich mir ja die Beta geblockt hatte, dachte ich mir, ich wende mich wieder der Aspes 80 mit dem K6 zu. Die braucht nämlich neue HU. Dann tat sich ja als erstes das Problem auf, dass mir zwei Zünderregerspulen ausgefallen sind. Warum, weiß ich noch nicht, aber vielleicht hat es mit Hitzeentwicklung im KW-Lager zu tun. Jedenfalls habe ich das Problem mal bei Gelegenheit dem Mike gezeigt. Der Leerlauf ließ sich nicht einstellen. Der Motor wollte ständig ausgehen. Also konnte man das nur durch Gasstöße am Laufen halten. Mike fiel dann auf, dass der Kicker recht schwer von Hand niederzudrücken war. Also Zylinder runter und gucken, ob Kolben klemmt. Fehlanzeige, aber es waren überall schwarze Krümel am oberen Kurbelgehäuse. Dann haben wir den Kupplungsdeckel entfernt und das Primärritzel entfernt. Kupplungskorb ließ sich leicht drehen, aber die KW ging von Hand so gut wie gar nicht. Also war damit schnell ein schleifender KW-Simmerring (Zündungsseitig hatte ich den Blechsiri mal gegen einen Vitonsiri gerauscht) oder die KW-Lager als Ursache ausgemacht. Sonderbar, wurde der Motor doch erst vor ca. 8 Jahren neu gelagert. Zuvor hatte der auch schon kaputte KW-Lager mit abgeschliffenen Kugelkäfigen, die allerdings rasselten wie eine alte Kaffeemühle. Seit langem war aber nur ein unterschwelliges Heulen zu vernehmen, dass ich als normales Nebengeräusch bewertet hatte. Meiner Erinnerung nach hörte sich der Motor nie wesentlich anders an. Man kann das auch auf den in der Signatur verlinkten Videos hören. Hört sich irgendwie an, wie ein Automatikgetriebe. Vielleicht war es jetzt etwas lauter.

Als ich den Block getrennt hatte, kamen mir schwarze Kunststofffragmente entgegen.
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Das waren Teile des Polyamidkäfigs aus dem Lager. Im Lager befand sich dann noch die Lippensicherung des Siris.
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Ok, dachte ich, wird dann wohl die kleine Ringfeder geschliffen und Hitze erzeugt haben. Der Siri selbst sah gut aus. Keine Schleifspuren.
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Die KW drehte sich im rechten Lager leicht. Das würde den Siri als Übeltäter bestätigen. Dann noch die andere Seite kontrolliert. Und siehe da, der Polyamidkäfig war ebenfalls angerieben oder angeschmolzen und ließ sich von Hand entnehmen.
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Also lag es doch nicht am Siri. Vielleicht war die rausgesprungene Siri-Feder nur eine Folge der Überbeanspruchung des Lagers.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob Polyamidkäfige die erste Wahl sind. Sie sollen laufruhiger sein und weniger Reibungshitze erzeugen, als Stahlkäfige, halten dafür aber nur Temperaturen bis 120° aus. Ok, so warm wird es da unten in der Regel nicht. Aber Stahlkäfiglager halten 350° aus.
Was sind eure Erfahrungen? Beim Mike funktionieren die tadellos. Ich überlege trotzdem, jetzt wieder Lager mit Stahlkäfig einzubauen.

Autor:  oldmoped [ 18. Jul 2019 08:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Hi,

Bau auf der Zündungsseite ein Rollenlager ein und du hast für immer und ewig Ruhe.

Gruß
Felix

Autor:  Aspes Kalle [ 18. Jul 2019 09:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

:o Hab so was noch nie gesehen, bei allen von mir zerlegten Motoren!

Hast aber wohl Glück gehabt, das es keine Folgeschäden gab.

Zuerst dachte ich du hättest mit "Kunststoffdeckeln" versehene Lager genommen , also irgendwas mit der Bezeichnung 2RS oder ähnliches. Aber bei dir sind ja die Käfige aus Kunststoff

Also ich selbst würde irgendwie nie auf die Idee kommen, Kurbelwellenlager mit Kunststoffkäfig zu nehmen. Hab immer Stahlkäfige genommen.

Hast du denn auch Lager der Spezifikation C3 genommen? Denn welche mit "normaler" Lagerluft könnten zu heiß werden.




Gruß
Kalle

Autor:  Ronco [ 18. Jul 2019 12:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Na Logo c3!

Tatsächlich hat Fantic auf der Sprengzeichnung des FM 260 die Lager mit dem Nachsetzzeichen TN (Polyamidkäfig) ausgewiesen. Also gibt es das auch schon über 30 Jahre.

Autor:  Bambini Cross [ 18. Jul 2019 20:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Der Polyamidkäfig hat den Vorteil, dass man eine höhere Chance hat, dass Kolben und Zylinder bei einem Lagerschaden nicht kaputt gehen. Wenn Teile von einem Metallkäfig im Motor rumsausen, sind Kolben und Zylinder normalerweise immer hin.
Bei Deinem Motor waren die Polyamidlager aber falsch herum eingebaut. Der Polyamidkäfig war nicht innen gerichtet und hat so die Schmierung der Kugeln behindert....

Autor:  Ronco [ 19. Jul 2019 06:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Alles richtig. Und den Verdacht hatte ich auch, dass die Lager mit der offenen Seite zum KW hin eingebaut werden sollten. Ich habe dazu aber keine Montageanweisung gefunden. Wobei ja auf der anderen Seite noch die Spülbohrung ist.
Aber ich habe noch festgestellt, dass ich eine Anlaufscheibe von der KW wegnehmen musste, dann lief sie richtig frei. Mag auch dadurch zuviel axialer Druck angelegen haben.
Wenn ich aber mal bedenke, wie alt manche Motoren mit ihren Lagern werden, kann hier wirklich irgendwas nicht gestimmt haben.

Autor:  Aspes Kalle [ 19. Jul 2019 10:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Ronco hat geschrieben:
....Aber ich habe noch festgestellt, dass ich eine Anlaufscheibe von der KW wegnehmen musste, dann lief sie richtig frei. Mag auch dadurch zuviel axialer Druck angelegen haben.
.....


:o Häääää? Also du solltest schon zusehen, das du 1/10mm Axialspiel hast in der KW. Wenn nicht geht dir auch ein Stahlkäfig durch Überlastung kaputt. Also ich würde nach der Aussage von dir, auf einen Montagefehler deinerseits tippen :?

Aber tröste dich, Lehrgeld haben wir alle schon zahlen müssen :oops:

Kalle

Autor:  Ronco [ 19. Jul 2019 13:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kurbelwellenlager

Lang ist es her..... Vielleicht war es damals auch passend. Mit den neuen Lagern musste ich eine Scheibe rausnehmen.

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