Aspes Forum

Hallo Kalle,

also gleich vorweg: Ich bin kein Techniker oder Ingenieur, kann hier also nur fremde Infos weitergeben, soweit ich sie auch selbst zumindest laienhaft nachvollziehen kann.

Aus Gründen der Kraftübertragung sowie bestimmter Flexibilität hat sich offenbar in der Rahmenkonstruktion als Vorteil erwiesen, dass die Schwingenachse eine mittlere konstruktive Verbindung mit dem Motor erhält. Dies hat sich jedenfalls seit ca. 1980 im Motorradbau bei den Enduros und Crossern allgemein durchgesetzt. Bis dahin war der Motor separat im Rahmen aufgehängt und befestigt (wie z.B. bei Aspes). Ich vermute, dass es dadurch Biegekräfte zwischen Motor, Rahmen und Schwinge gab, die ungünstig waren.

Für diese "neue" Konstruktionmethode gibt es prinzipiell zwei Varianten. Die eine hat z.B. KTM ab Baujahr 1980 angewendet und teilweise bis heute beibehalten, nämlich die Durchführung der Schwingenachse unmittelbar durch den Motorblock. Die andere Variante (vor allem bei den Italienern und Japanern beliebt) besteht aus einer Motorhalterung (eine Art Klammer), durch welche die Schwingenachse läuft. Diese Konstruktion ist wartungsintensiv und macht bei der Restauration wegen manchmal brutal festgegammelter Schwingenachsen Probleme.

Die ganze Sache hat aber nicht unmittelbar etwas damit zu tun, dass man das Ritzel näher an die Schwingenachse bringen wollte, um damit Einwirkung des Federwegs auf die Kettenlänge zu mindern. Das hat letztlich erst BMW mit der X450 umgesetzt (Schwingenachse durch die Sekundärwelle/Ritzel). Man ist davon aber wieder abgekommen, weil es sich wiederum fahrdynamisch negativ auswirkte. Macht heute wohl kein Mensch mehr.

Die Nähe des Ritzels zur Schwingenachse kann man ohnehin bei entsprechender Getriebekonstruktion sehr knapp halten (vgl. z.B. die späteren Maico-Motoren). Im übrigen sind Kettenspanner oder Umlenkrollen billig Hilfen, um hier eine schlackernde Kette zu vermeiden.

Gruß
Johannes

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Bei den Fantics ist das auch so gemacht mit der Schwingenachse durch den Halter und die 50er KTM die ich zur Zeit aufbaue hat auch so einen Halter.
Die Hercules mit den alten 125er Motoren hatten auch so ein Halter.
Also die Ausführung mit dem Halter ist durchaus nicht unüblich.
Am besten war es bei den Maicos mit den 3 Wellen Motoren gelöst,die massive Schwingenachse durch den Motor und das Ritzel direkt am Schwingendrehpunkt.
Die Konstruktion mußte ja auch einiges aushalten,vor allem beim 490er Motor der zieht ja doch um einiges besser als die 50er/80er Motoren.

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Gruß Hans-Joachim

Hier noch was zur Theorie der Kettenführungen


Und hier mal ein Bild wie so was an einer Maschine ( ein mal ATK und dann?) aussieht. Hier sogar mit Bremsscheibe am Getriebeausgang.







Aber alles Amiland, wer googlen will einfach mal "ATK Bike" eingeben und sich die Bilder ansehen. Gab es auch als 2-Takter


Gruß
Kalle

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