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BeitragVerfasst: 17. Mai 2012 13:08 
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Die Entlüftungsventile der Samfisgabel an den Spezialmodellen oder den 80er haben ein Gewinde M10x1. Leider ist bis jetzt noch keine Quelle für Ventile M10x1 aufgetaucht. Was man des öfteren bekommt sind Ventile mit M8 Gewinde.

Wäre es umgekehrt, könnte man aufbohren, neues Gewinde rein und prima.

Aber so ist es leider etwas aufwendiger.Will den Weg einmal aufzeigen, als Anregung zum nachbauen.

Ausgangsbasis

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Gabel Alukappe 1.jpg
Gabel Alukappe 1.jpg [ 108.39 KiB | 7846-mal betrachtet ]


Um es ganz einfach zu machen die Kappe einzuspannen, hab ich von einem verrosteten Standrohr das obere Teil als "Halter" abgeschnitten. Dann einen M10x1 Gewindebohrer eingeschraubt, das Ganze ins Bohrfütter der Fräse und so ausreichend ausgerichtet im Schraubstock gespannt (dazu natürlich den Kreuztisch passend verschoben).

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1-Ausrichten.jpg
1-Ausrichten.jpg [ 65.97 KiB | 7846-mal betrachtet ]


Jetzt einen Stopfen aus Alu erstellt mit M10x1 Aussengewinde. Hatte leider nur 40mm Material, daher viel Dreherei. Der Butzen kommt vom Abstechen an der Drehbank und wird eh weggefräst. Beim nächsten mal kommt hier aber noch ein Schlitz rein zu einfacheren Einschrauben (man kann immer besser werden) Der Stopfen wurde noch mit Loctite Lagerkleber eingeklebt, falls die Wandstärke nach dem bohren zu dünn werden sollte.

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2-Stopfen.jpg
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4-Stopfen wegfräsen.jpg
4-Stopfen wegfräsen.jpg [ 60.76 KiB | 7845-mal betrachtet ]


Jetzt wurde eine passende Kernlochbohrung von 6,7mm in Stufen gebohrt und das Gewinde M8 reingeschnitten.

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5-M8 Gewinde schneiden.jpg
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6-Gewinde fertig.jpg
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So ist das Ganze schon mal wieder funktional fertig

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7-fertig aber noch nicht schön.jpg
7-fertig aber noch nicht schön.jpg [ 48.17 KiB | 7845-mal betrachtet ]



Jetzt sah die Kappe aber noch nicht schön aus und ausserdem war ein 27er Schlüssel zu groß, ein 24er Schlüssel zu klein.
Deshalb die Kanten überfräst

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8-Kanten überfräsen.jpg
8-Kanten überfräsen.jpg [ 65.99 KiB | 7845-mal betrachtet ]


Jetzt noch ein wenig gefeilt, geschliffen und mit Stahlwolle gerubbelt, jetzt sieht alles wieder schön aus.

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Es handelt sich hierbei übrigens um die linke Kappe auf dem ersten Bild des Beitrages. Finde das Vorher-Nachher-Ergebnis passt.

Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 17. Mai 2012 22:28 
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Super gemacht Kalle, wie n Profi


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BeitragVerfasst: 5. Jul 2012 22:11 
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Hi Kalle,

erst mal echt sauber gemachte Arbeit, alle Achtung!
Ein bekannter, ehem. Europameisterschaftsfahrer hat mich über die Dinger mal aufgeklärt.
Das hier sind laut ihm keine Entlüftungsventile, sonder Ventile mit denen Luft in die Gabeln gepumpt wurden, daher sehen die wohl auch aus wie Autoventile.
Er meinte Sie haben die Gabeln früher mit 0,5 bar Überdruck gefahren, was auch immer das gebracht hat anscheinend hats funktioniert.
Berichtige mich bitte wenn ich Falsch liege ;)

Gruß Patrick


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BeitragVerfasst: 6. Jul 2012 07:53 
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Tja was sind es jetzt, lediglich Entlüftungsventile oder Ventile zum Befüllen?

Dazu erst mal ein Ausflug ins Theoretische:

Eine Gabel mit Feder "hüpft" ohne Öl etc. erst mal rauf und runter, bis sie sich (bedingt durch Reibung) langsam auspendelt. Das Öl in der Gabel bringt hierbei Abhilfe, so das das Gesamtwerk sauber federt und dämpft. Die Dämpfung kommt durch die Verengungen durch welche sich das Öl presen muß.

Jetzt gibt es aber ja noch einen Raum innerhalb der Gabel welcher mit Luft gefüllt ist (die Gabel ist ja nicht bis oben mit Öl befüllt). Dieses "Luftpolster" unterstützt dann die Feder bei der Arbeit, nicht das Öl.

Was kann man also mit dem Luftpolster einstellen?

Man baut sich durch Aufpumpen quasi eine Vorspannung der Feder ein.
"Noch mal, man ändert hier nichts am Dämpfungsverhalten, das macht man mit unterschiedlichen Ölen, oder Einstellmöglichkeiten"

Warum denn dann eine andere Vorspannung?

Wenn ich ein Schlammrennen habe, wird meine Karre im Laufe des Rennen doch nicht unerheblich schwerer. Dadurch "hängt" die Federung schon ohne Sprung durch. Diesem Sachverhalt wirkt man durch eine grössere Vorspannung gegen. Besser wäre natürlich der Einbau einer härteren Feder, da müsste aber auch wieder das Öl angepasst werden. Nur mit mehr Luft geht es schneller, aber insgesamt nicht so gut.

Was ist jetzt schlechter, nur mit Luft vorzuspannen?

Zum ersten, ob mit Distanzhülse oder Luftpolster, ich ändere nichts an der Federrate. Ich spanne nur die Feder vor und dadurch benötige ich mehr Kraft um die zu einer ersten Bewegung zu bekommen. Ob mit Vorspannung oder ohne, die Gabel schlägt beim gleichen Sprung genauso durch. Nur eine andere Feder kann das verhindern.

Jetzt hat die Luft noch eine andere unangenehme Eigenschaft, bei Wärme dehnt sie sich aus. Durch die Reibung des Öls beim druchstömen der Bohrungen, erwärmt es sich deutlich. Effekt ist, die Vorspannung (durch die erwärmende Luft) erhöht sich. Da die vorgespannte Gabel auf kleine Unebenheiten nicht mehr anspricht, werden die Arme nach einigen Runden merklich dicker!

Naja und der zusätzliche Druck in der Gabel ist auch nicht das Beste für die Dichtringe.

Durch das Quetschen des Öl durch die Dämpfungsbohrungen, kann es (je nach Öl) auch noch zum Aufschäumen kommen. Dieses Öl-Luftgemisch hat logischerweise ein anderes und nicht vorhersehbares Verhalten. Vorspannung durch Luft erhöht dieses auch noch.

Meine persönliche Erkenntnis daraus:

Wenn schon keine andere Feder zur Verfügung steht, dann besser mehr Öl in die Gabel. Das führt zu einem schnelleren zusätzlichen Druckaufbau. Und weniger Luft, ist weniger Möglichkeit zum Erhitzen und damit unkontrolliertem Druckaufbau.

Ich persönlich habe meine Gabel bei KDX und GasGas so abgestimmt, das ich ohne Zusatzluft auskomme. Und was ich am Ende eines Tage "entlüften" muss, ist manchmal schon heftig.

Hoffe hiermit ein wenig Aufklärung betrieben zu können.


Gruß
Kalle

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BeitragVerfasst: 6. Jul 2012 14:57 
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Aspes Kalle hat geschrieben:
Ob mit Vorspannung oder ohne, die Gabel schlägt beim gleichen Sprung genauso durch. Nur eine andere Feder kann das verhindern.Gruß
Kalle



Nur dann, wenn es sich um eine Feder handelt, die über die komplette Federrate eine konstante Federkennlinie aufweist.

Federn sind aber meist progressiv. D.h., je mehr sie einfedern, desto härter werden sie. Sonst wäre ja auch die Einstellung der Vorspannung (Federung wird härter) nicht möglich.

Der Hub des Federbeins ist ja kleiner als die Feder. Die Differenz ist die Reserve zur Erhöhung der Federspannung.

_________________
Grützi
Dirk

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BeitragVerfasst: 6. Jul 2012 15:33 
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Bei einer progressiven Feder ist die Längenänderung bei gleichbleibender Belastungsteigerung nicht linear sprich progressiv.

Beispiel lineare Feder:
A) 10N(ewton) Belastung = 10cm Längenänderung, gesamte Feder arbeitet
B) 20N Belastung =20cm Längenänderung, gesamte Feder arbeitet

Beispiel Progressive Feder:
A) 10N Belstung = 15cm Längenänderung, nur der Federteil mit der niedrigen Federate arbeitet
B) 20N Belastung = 20cm Längenänderung, der erste Federteil ist auf Block jetzt arbeitet nur noch der Zweite

Hier bin ich davon ausgegangen, das die Progessivität (durch engere Wicklung oder dünnere Federn) hervorgerufen wurde und die Federn selbst die gleichen Federraten haben.

Das macht man ja, um eine niedrigere Federrate am Anfang zu haben damit die leichter anspricht. Zum Schluss arbeitet nur noch der mit der höheren Rate, da der erste Teil schon auf Block ist.

Bei einer progrssiven Feder geht dieser Übergang fliessend. Bei Federbeinen mit zwei unterschiedlichen Federn arbeitet erst die dünne (da kleinere Federate) und die dicke Feder.

Man muss immer sehen welche Strecke man hat und die entsprechende Feder auswählen, das man eben genau gerade nicht durchschlägt. Eine Feder einzubauen die nie durchschlägt wurde dir einfach zuviel Federweg "verschenken" da sie ja schnell in den "ich bewege mich kaum noch" Bereich gehen müsste um noch Reserve für was auch immer haben müsste. Damit wurdest du zu 95% der Strecke weniger aktiven Federweg zur Verfügung haben, aber beim Mördersprung wäre es OK.

Überhaupt, soooo schlimm ist ein auf Blockgehen ja auch nicht. Da bricht so schnell ja auch nichts.

Aber eine progressiv wirkende Feder ist kein Garant für Durchschlagsicherheit!

Gruß
Kalle

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